Herzlicher Empfang im Hermine Kölschtzky Haus. Foto: Groningen Plus

Am 24. September d. J. haben Vertreter_innen deutsch-niederländischer Bürgerorganisationen in Oldenburg verabredet, wie die deutsch-niederländischen Beziehungen fortgesetzt werden können: mehr informell, mit Nachdruck auf persönliche Kontakte. (Elders in deze rubriek staat de Nederlandse tekst).

Infolge mehrerer Umstände, und besonders der Corona-Krise, hat sich die deutsch-niederländische Zusammenarbeit zum Organisieren gemeinsamer Aktivitäten in den vergangenen Jahren stagniert.

Vorgeschichte

Am 25. Oktober 2019 organisierte Groningen Plus die Konferenz Grenzeloze Inspiratie/Grenzenlose Inspiration. Neun deutsche Organisationen informierten dabei interessierte Vertreter_innen niederländischer Organisationen der Stadt und Provinz Groningen über ihre Tätigkeiten.

Die inspirierende Atmosphäre, der Austausch von Aktivitäten und Einsichten waren eine weitere Stimulanz um zu erkunden, ob eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im sozialen Umfeld in Zukunft möglich wäre. Hierbei wurde gedacht an die gemeinsame Organisation jährlicher, kollektiver Netzwerkveranstaltungen und an kleinere, bilaterale Aktivitäten, die während des Jahres von den jeweiligen Organisationen schnell miteinander organisiert werden könnten.

Am 28. Februar 2020 besprachen Vertreter von deutschen und niederländischen Organisationen*, wie sich obenerwähnte, grenzüberschreitende Zusammenarbeit gestalten ließe. Für die Anwesenden waren bürgerschaftliches Engagement und Austausch von gemeinsamen Initiativen dabei gemeinschaftliche Nenner.

* Es betrifft folgende Organisationen bzw. deren Vertreter und Vertreter_innen:

Hermine-Kölschtzky-Haus / Lebenskreise e.V., Förderverein Internationales Fluchtmuseum e.V., Gedenkkreis Wehnen, Seniorenvertretung Stadt Oldenburg, Verein für menschenwürdiges Leben im Alter (Vermelia), Seniorenbüro Moormerland und Arbeitsgemeinschaft Stadtoldenburger Bürgervereine (AStoB).

Groningen Plus, FNV Senioren Gemeente Groningen, Groningen Verwelkomt.

 

Zur Gestaltung der Zusammenarbeit wurde damals eine deutsch-niederländische Kerngruppe gebildet. Die damaligen Mitglieder waren Vertreter_innen von:
Seniorenbüro Moormerland, Förderverein Internationales Fluchtmuseum e.V.,
Seniorenvertretung der Stadt Oldenburg, FNV Senioren Gemeente Groningen, Groningen Verwelkomt und Groningen Plus.

Am 28. Februar 2020 haben die Anwesenden in einem Brainstorming inventarisiert, welche Aktivitäten sich kollektiv (also für das Netzwerk) oder bilateral (somit zwischen zwei oder einiger Organisationen) organisieren ließen. Geplant war um noch eine weitere Tagung abzuhalten, um Aufgabenverteilung, Arbeitsweise der Kerngruppe und Pläne für künftige grenzenlose Zusammenarbeit zu besprechen.

 

Dann bewirkte Corona eine lange Zwangspause. Erst im September 2021 wurde der Faden wieder aufgenommen. Mittlerweile gab es in einigen Organisationen Vorstandswechslungen. Zudem gab es auch Wechslungen in der Kerngruppe und wurden deren Vertreter_innen umstandshalber nicht immer angemessen ersetzt.

Coronabedingt konnte auch die Kerngruppe keine Präsenzmeetings abhalten. Man hat sich einige Male in Onlinemeetings unterhalten und leider auch die Beschränkungen dieser Tagungsform erfahren. Die Idee um dreimonatlich einen digitalen Newsletter als Kommunikationsmittel zwischen den Netzwerkorganisationen zu gestalten, bekam innerhalb der Kerngruppe zu wenig Akzeptanz und ließ sich nicht realisieren.

Tagung am 24. September 2022: Ausgangspunkt informelle Kontakte

Nach Befragung der unterschiedlichen Partner wurde am 24. September 2022 im Hermine Kölschtzky Haus eine Tagung belegt. Schon im Anlauf dieser Zusammenkunft stellte sich heraus, dass die ursprüngliche Idee (ein Gesamtnetzwerk der Organisationen mit kollektiven Aktivitäten) nicht mehr lebensfähig war. Das wurde in der Tagung an jenem Tag nochmals von den anwesenden Vertreter_innen von der Seniorenvertretung der Stadt Oldenburg, Gedenkkreis Wehnen, Hermine Kölschtzky Haus und den drei Groninger Organisationen Groningen Plus, FNV Senioren Gemeente Groningen und Groningen Verwelkomt festgestellt.

Man entschied sich, in Zukunft mehr informell zusammenzuarbeiten. Im Moment gibt es z.B. ausgezeichnete informelle, persönliche, bilaterale Kontakte zwischen Gedenkkreis Wehnen und Groningen Plus. Das trifft auch zu auf die Kontakte zwischen der Seniorenvertretung der Stadt Oldenburg und Groningen Plussers. Selbstverständlich können auch weiterhin zwei Organisationen zusammen eine Aktivität organisieren und ausführen. So haben das internationale Fluchtmuseum Oldenburg und Groningen Verwelkomt das Vorhaben, ein Treffen mit und zwischen Flüchtlingen aus Afghanistan zu organisieren.

An der Tagung vom 24. September beteiligten sich auch 4 Vertreter_innen vom Hermine Kölschtzky Haus. Dieses Mehrgenerationshaus in Oldenburg, hat sich bereits mehrere Male in Groningen präsentiert und in den vergangenen Jahren öfters Interessenten aus den Niederlanden, bzw. Groningen sehr gastfreundlich empfangen. Ihre Beteiligung führte dazu, dass die Anwesenden eine Reihe von Themen aufgelistet haben, wozu Bürger_innen aus Oldenburg und Groningen sich in kleineren Zusammenkünften treffen könnten. Solch eine Zusammenkunft ließe sich vielleicht halbjährlich organisieren.

Während der Tagung herrschte eine ganz erfreuliche Atmosphäre. Eine gute Basis für eine mehr bescheidene und informelle Fortsetzung der Kontakte. Wir vertrauen darauf, dass die herzliche Aufnahme der Gastgeber_innen vom Hermine Kölschtzky Haus tonangebend für die folgenden Begegnungen ist. 

Übersetzung: Harm Jansen / Anna Maas

Mehr als 10 Jahre Interesse in Groningen für das Hermine Kölschtzky Haus in Oldenburg. Foto: Derk van Groningen (2015).